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Geschichte der Innenraumbegrünung

Was ist mit „Innenraumbegrünung“ genau gemeint, wo kommt Sie her und was erwartet uns in der Zukunft? Hier finden Sie die Daten und Fakten!

Definition Innenraumbegrünung:

Laut FLL Richtlinie ist die Innenraumbegrünung „die dauerhafte Begrünung von Innenräumen für Wohn, Arbeiten und Freizeit (z.B. Verwaltungsgebäude, Foyers, Schule, Wintergärten Krankenhäuser, Schwimmbäder, Einkaufspassagen, Botanische und Zoologische Gärten) mit Pflanzen in mobilen oder ortsfesten Gefäßen bzw. in Flächen mit oder ohne Bodenanschluss. Die Räume sind i.d.R. geschlossen und klimatisiert.“

Geschichte der Innenraumbegrünung

Die Geschichte der Innenraumbegrünung

17. – 18. Jahrhundert: Zeit der Entdeckungen, Seefahrer wurden von Botanikern begleitet, es wurde gezielt auch nach dekorativen Zierpflanzen gesucht.

19. Jahrhundert im viktorianischen England: Wenige Pflanzen kamen mit den meist dunklen und wenig beheizten Wohnräumen zurecht. Es entstanden die bekannten viktorianischen Wintergärten und Glashäuser.

Biedermeierzeit in Deutschland: Beginn der Haltung von Pflanzen in bewohnten Räumen, man holte sich die möglichst exotische Natur in das bürgerliche Haus.

Beginn 20. Jahrhundert: Die Zentralheizung beginnt sich durchzusetzen und in Verbindung mit größeren Fenstern wird der Durchbruch für die Innenraumbegrünung möglich.

Nach Kriegsende: Innerhalb von 20 Jahren entwickeln sich Pflanzen zu unverzichtbaren Gestaltungselementen für Räume. In den 60er-Jahren werden immer häufiger Bürobegrünungen geplant und ausgeführt. 1977 wird der Fachverband Deutsche Hydrokultur gegründet. Die Hydrokultur mit Blähton und dem dazu geschaffenen kompletten System erlebt in kurzer Zeit eine rasante Verbreitung.

80er-Jahre: Die Innenraumbegrünung bekommt eine neue Funktion. Im Rahmen der „grünen Solararchitektur“ werden die Pflanzen nicht nur gestalterisch sondern auch aus klimatischen und gesundheitlichen Aspekten eingesetzt. Begriffe wie „sick building syndrome“ und „healthy-Building Quality“ werden geprägt. Subtropische Erholungsanlagen (Center Parcs) entstehen. Die Hydrokultur mit Blähton im Standardgefäß hat sich in der Bürobegrünung fest etabliert. Die Pflanzenauswahl ist meist ein Arrangement aus verschiedenen Pflanzen, ein Stil, der bis heute überlebt hat.

Geschichte der InnenraumbegrünungGeschichte der Innenraumbegrünung

90er-Jahre: Das Jahrzehnt des Internets. Pflanzen im Büro sind Standard geworden, leiden jedoch immer mehr unter Lichtmangel. Die Fenster werden schattiert, um Reflektionen auf den Bildschirmen zu vermeiden. Gleichzeitig bemühen sich Architekten um die eher architektonisch geprägte neue Gestaltung grüner Innenräume. Es entstehen die Wintergärten am Kanzleramt und das Gebäude der Bundespressekonferenz mit freistehenden großen Solitärbäumen. 1997 eröffnet der Commerzbank Tower in Frankfurt, damals das höchste Gebäude Europas mit integrieren Gartenanlagen, von mediterran bis subtropisch, die sich über mehrere Geschosshöhen erstrecken. Das Angebot an aufwendig designten Pflanzgefäßen aus modernen Materialien, wie wir es heute kennen, beginnt sich zu entwickeln.
Die professionelle Innenraumbegrünung wird zunehmend als eigenständiger gärtnerischer Bereich verstanden. 1997 erscheint die erste Ausgabe der Fll Innenraubegrünungsrichtlinien und 1998 das Handbuch Innenraumbegrünung von Renate Veth.

Entwicklung im 21. Jahrhundert: Der Anspruch an die Innenraumbegrünung wird größer, man erwartet vieles: über Luftverbesserung, Schallschutz bis zur allgemeinen Leistungssteigerung. Die Bedingungen für die Pflanzen werden nicht besser: Sonnenschutzgläser, „intelligente Beleuchtung“ die durch abschalten Strom spart, automatische Schattierungen und vor allem auch das geringe Platzangebot, das mit steigenden Mietpreisen einhergeht, kennzeichnen die zu begrünenden Arbeitswelten von heute und schränken die Pflanzenauswahl massiv ein. Zum Einsatz kommen schmale, schlanke Pflanzen oder kleine kompakte Pflanzen in hohen Gefäßen so wie in Möbel integrierte Begrünungslösungen.

Geschichte der Innenraumbegrünung

Im Jahr 2000 begann der Siegeszug der Lechzua Pflanzgefäße, die einem heute weltweit begegnen und die wie kaum ein anderes Produkt nach Einführung der Hydrokultur der Innenraumbegrünung Ihren Stempel aufgedrückt haben. Der Freizeit- und Erholungsbereich expandiert. Mammutprojekte wie Tropical Island und die Masoala-Halle in Zürich, entstehen.

Das Betätigungsfeld der Innenraumbegrünung bleibt spannend. Es werden neben der standardisierten Begrünung zunehmend innovative Lösungen wie z.B. vertikale Begrünung und kreative neue Ansätze gesucht. Begriffe wie „Indoorframing“ oder „Urban Jungle“ stehen für ein neues Design und einen hohen Anspruch an die Innraumbegrünung.

Die Geschichte der Innenraumbegrünung schreibt sich in einem fort und ich bin immer wieder froh und glücklich dabei sein zu können.

Bis demnächst grüßt

Johannes Meyer-Dohm

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